„Führungsriege enteiert – Tönnies schadet Schalke erneut – Damit muss jetzt endgültig Schluss sein!“ Ein Gastbeitrag von Stefan Barta

Führungsriege enteiert – Tönnies schadet Schalke erneut – Damit muss jetzt endgültig Schluss sein! – Ein Gastbeitrag von Stefan Barta


Was hat dieser Mann für Nerven. Gut, sonst wäre er wohl auch nicht in einem der dreckigsten Gewerbe der Welt zum Milliardär geworden. Aber sich in München medienwirksam zum Schalker Aufsichtsrats- und Vorstandstross zu gesellen, dazu gehört noch mal ein ganzes Stück mehr Dreistigkeit, als zu Massentierhaltung und Werkverträgen hinter verschlossenen Türen. Denn klar ist, und das dürfte auch Clemens Tönnies wissen: Ohne Schalke 04 würde man den Fleischer nicht über die Gütersloher Kreisgrenze hinaus kennen. Und diese gewonnene Popularität nutzt er immer wieder gerne, leider wie am Wochenende geschehen, ein weiteres Mal nicht zugunsten des FC Schalke.
Ob er diesen Imagegewinn für sich und seine Firma eines Tages noch mal zugunsten des FC Schalke 04 finanziell begleichen wird, darf bezweifelt werden, hatte er doch in der Vergangenheit ausreichend Gelegenheit dazu. Doch außer einem Kredit, den er sich hat gut verzinst zurückzahlen lassen, ist nichts dergleichen bekannt geworden. Rechnet man den durch ihn verursachten Imageschaden durch seine privaten Eskapaden und unsäglichen Äußerungen hinzu, wäre wahrscheinlich längst ein hübsches Sümmchen fällig. Vielleicht kann das ja ein findiger Marketingexperte mal errechnen und schriftlich fixieren, damit Schalke die passende Rechnung nach Rheda-Wiedenbrück schicken kann.
Dass Tönnies ganz nebenbei maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass unser Verein am Rand des finanziellen und sportlichen Ruins steht, wiegt fast noch schwerer als seine rassistischen Äußerungen. 20 Trainer und fünf Sportvorstände sprechen Bände. Der einst sympathische und erfolgreiche Kumpel- und Malocher-Club der 90er und 00er Jahre ist in der Post-Assauer-Ära durch eine apokalyptisch schlechte Außendarstellung und anhaltende sportliche Misserfolge in der Beliebtheitsskala längst ins Bodenlose gefallen. Zudem hat Clemens Tönnies durch sein Handeln und seine unbedachten Äußerungen die Schalker Anhängerschaft immer wieder geteilt. Damit muss endgültig Schluss sein und daher kann es bei Clemens Tönnies keine zwei Meinungen mehr geben.
Und trotzdem wagt sich der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende auf angebliche Einladung seines Freundes aus München auf die Tribüne des Triple-Gewinners. In vollem Bewusstsein der Macht der Bilder, die er durch seine Anwesenheit erzeugt. Welchen Schaden er Schalke damit erneut zufügt und wie er damit die amtierenden Vorstände zu Marionetten degradiert, sie regelrecht öffentlich enteiert, scheint er bewusst in Kauf zu nehmen. Die Männer um ihn herum haben zwar vollmundig verkündet, dass es ein „weiter so“ nicht geben kann. Aber sie haben sich offenbar nicht getraut, ihm zu sagen, was das heißt: „Clemens, jetzt bleib mal weg. Am besten für immer!“ Damit Schalke die Trümmer seiner Amtszeit aufräumen und dieser Verein endlich in Ruhe arbeiten kann.
So aber bleibt der Eindruck, dass die amtierende Führungsriege sich weiterhin hinter Clemens Tönnies verstecken möchte. Wohin uns das führen kann, können wir in Hannover, Hamburg und bei den Münchner Löwen beispielhaft beobachten: Jahrelange Grabenkämpfe werden den Verein zerlegen. Es wird also entscheidend sein, wie sich der amtierende Vorstand und der Aufsichtsrat des FC Schalke in naher Zukunft positionieren wird. Ob die Führungsriege stark genug ist, sich von der Person Clemens Tönnies zu emanzipieren – oder eben nicht.

Autor: Stefan Barta (https://www.facebook.com/stefan.barta.3)

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